Station 2: Negenborn
„Tisch der Kinderrechte“
Standort:
Vor der Fachwerkkapelle (Vielen Dank an die Kirchengemeinde für die Zurverfügungstellung dieses idealen Platzes.)
Beschreibung:
Auf dem kleinen parkähnlichen Gelände vor der Kapelle steht nun ein 1 x 2m großer Tisch aus Stahl. Über diesem Tisch „schwimmen“ 10 Fische – vorerst in eine Richtung.
Sie sind gestaltet nach Entwürfen der Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr Negenborn. Diese Fische, reliefartig gefräst aus Aluminiumblech sind je mit einem Gelenk am Tisch befestigt und lassen sich in zwei Richtungen umklappen. Das spielerische Benutzen des Bewegungsmechanismus ist für den Betrachter ausdrücklich erlaubt. Erinnert sei hier z. B. an Märchenbücher, wo beim Umschlagen jeder Seite sich eine neue, dreidimensionale Szene entfaltet.
Auf den Rückseiten der Fische sind die 10 wichtigsten Kinderrechte beschrieben. Spielerisch lassen sich die Texte entdecken – jeder Fisch symbolisiert eines der Kinderrechte, mit denen sich die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr in vorausgegangenen Diskussionen befasst haben.
Mit dem Strom – gegen den Strom
Der Tisch symbolisiert hier einen Fluss, in dem die Fische schwimmen – mal „mit dem Strom“ oder auch „gegen den Strom“. Diese Metapher verdeutlicht die Frage nach persönlichen Entscheidungen, die – gerade in heutiger Zeit – mit, oder auch gegen einen „Mainstream“, oder die „political correctness“ getroffen werden und dann auch vertreten werden müssen.
Der Fisch – ein Geheimcode der Christen
Der Fisch ist ein Symbol, mit dem Christen seit dem 2. Jahrhundert auf das eigene Christsein hinweisen. Die griechischen Buchstaben des Wortes „Fisch“ (ichthys) ergeben die Anfangsbuchstaben des deutschen Satzes „Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter“. Christinnen und Christen wurden im römischen Reich mehrfach verfolgt, der römische Kaiserkult war mit ihrem Glauben an den „wahren Gott“ nicht kompatibel. In dieser bedrängten Lage signalisierte ein Zeichen wie der Fisch: Ich gehöre dazu, wir gehören zusammen.
Hier schließt sich nun der Kreis
Als Ort der Begegnung waren die Stätten des Glaubens und der Einkehr schon immer gedacht. Auch wurden sie – sei es als begrenzt markiertes Gelände, als Kirchengebäude, Moschee oder Tempel zur Verkündigung von Verhaltensgeboten und „Spielregeln“ für die betreffende menschliche Gesellschaft genutzt.
Auf das Areal dieser kleinen Kapelle in Negenborn kommen nun 10 Kinderrechte als weitere „Gebote“ erlebbar hinzu. Mögen diese auch an den Orten Beachtung finden, an denen Kinder ohne Benachteiligung auf die Zuwendung und Betreuung der Gesellschaft angewiesen sind.
Jürgen Friede
Idee und Umsetzung:
Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr Negenborn
Pädagogische Begleitung:
Ines Brunotte, Karen Schiebe, Suschka Zimmer
Künslerische Leitung:
Jürgen Friede
Prozesskoordination:
Kinder- und Jugendkunstschule Wedemark e.V., Torbjörn Johansen, Bernd Tschirch