Station 9: Steinhude

„Die vier Tore der Kinderrechte“

Kinderrechtskunstwerk_Steinhude_final

Standort:

Parkanlage Steinhude bei den Strandterrassen, gegenüber dem „Dino“, Meerstraße Wunstorf

Beschreibung:

Das Thema der Kinderrechte wurde in der ganzen Schule auf vielfache Weise besprochen und bearbeitet. Die Künstlerin Eva Preckwinkel aus Melle bei Osnabrück wurde schnell mit in die Planung eingebunden und Termine für 2019 gefunden. Ab Januar konnte unter der Leitung der Lehrerin, Franziska Dörbaum, eine Kunst AG ins Leben geruf en werden, die im Vorfeld mit den Kindern den thematischen Background zu den Kinderrechten erarbeitete.

In einer Projektwoche vor den Osterferien 2019 zeichneten und malten die AG Kinder ihre Entwürfe für ein Kunstwerk im Rahmen der Erweiterung der Straße der Kinderrechte. Sie waren von Frau Dörbaum bestens thematisch vorbereitet worden, hatten sich schon zu kleineren Gruppen zusammengefunden und sich jeweils als Gruppe für ein Kinderrecht entschieden.

  • Das Recht auf Bildung und Ausbildung
  • Das Recht auf Zugang zu Medien und Information
  • Recht auf Spiel und Freizeit
  • Recht auf Gesundheit

Die Kinder sollten in ihren Entwürfen, Ideen und deren Umsetzung die größtmögliche gestalterische Freiheit haben, was von den Kindern betont Wert geschätzt wurde. Es wurde lediglich festgelegt, dass die Kunstwerke im weiteren Sinne Tore, gestaltet gemäß dem ausgewählten Kinderrecht sein würden, durch deren Öffnungen Kinder gehen können sollten. Diese Tore, aus Siebdruckplatte von der Künstlerin nach den Modellen der Kinder zugesägt und nach ihrer Bemalung und Lackierung an einbetonierte Stahlgestelle geschraubt, sind Sinnbilder für die Zukunft unserer Kinder und gemahnen an die Einhaltung der Kinderrechte.

Die Projektwoche begann mit einem gemeinsamen Spaziergang der beteiligten Kinder zum Fahrradladen in Steinhude, deren Mitarbeiter freundlicherweise große Pappen , die normalerweise im Altpapier landen,  für die Entwurfs Modelle gesammelt hatten Mit den riesigen Pappkartons sind die Kinder dann vom Fahrradladen zur Schule gezogen und haben so schon ein erstes Gefühl für die Größendimension der geplanten Arbeiten entwickelt.

Anfangs haben die Kinder auf großen Papierbögen mit Ölkreide gezeichnet, im nächsten Schritt kräftigere Papiere mit lasierenden Acrylfarben grundiert, um dann die ersten Entwürfe für die Tore auf die grundierten Papiere zu malen und schließlich die Formen für ihr Kunstwerk auf die großen Kartonagen zu zeichnen. Dies geschah immer unter Anleitung der Künstlerin, aber ohne jegliches Eingreifen in Entwicklungsprozesse.

Aus den zugeschnittenen Kartonagen entstanden so mit Grundierung und Acrylfarbe die Modelle für die endgültigen Tore. Mit Pappstiften wurden sie an ebenfalls selbst gebauten Holzgerüsten be festigt, deren Erstellung gemeinsam mit tatkräftiger Unterstützung von der Lehrerin Katja Backs bewerkstelligt wurde.

In dieser einen Projektwoche haben diese Kinder der 3. und 4. Klasse ein enormes Gesamtwerk erarbeitet und starkes Durchhaltevermögen bewiesen! Die Identifikation der Kinder mit ihrem Kunstwerk ist durch die Freiheit bei der künstlerischen Umsetzung sehr groß.

Bei einer schulinternen Präsentation im Vorfeld des Osterfestes konnten die Kinder dann ihre Entwürfe durch die Schulaula tragen und der ganzen Schule präsentieren.

An zwei Projekttagen nach den Osterferien wurden die fertig gesägten und grundierten Siebdruckplatten, die aus dem Atelier der Künstlerin ihren Weg zurück in die Schule fanden, von den Kindern nach ihren Entwürfen mit Acrylfarben bemalt, bevor sie, bevor sie am Ende von Frau Dörbaum und Frau Preckwinkel Schlusslack erhielten.

Die Schweißarbeiten der Stahlgerüste für die Tore wurden an eine Jugendwerkstatt in Georgsmarienhütte bei Osnabrück vergeben, deren jugendliche Teilnehmer sich so mit der Aufgabe identifizierten, dass sie am liebsten selber zum Aufbau nach Steinhude gekommen wären.

Kinderrechtskunstwerk Steinhude (8)

Nach Klärung der Standortfrage fanden die Tore, als Symbole für das Einhalten der Rechte der Kinder, so wie sie im Grundgesetz seit 1989 fest verankert sind, im Park an den Strandterrassen in Steinhude einen besonders exponierten Platz. Sie können nun von den vielen Besuchern Steinhudes gesehen, von den Kindern durchlaufen werden und hoffentlich für viel nachhaltigen Gesprächsstoff sorgen.

Für die Kinder, die hier mit ihren Ideen und ihrem Können so ernst genommen wurden, war dieses Erstellen des Kinderrechts-Kunstwerkes das „beste Projekt ever“.

Eva Preckwinkel und Ulrike Coldewey

 


Idee und Umsetzung:
Grundschule Steinhude, die Kinder der Klassen 4a, 4b und 3a
Pädagogische Begleitung:
Franziska Dörbaum, Katja Backs, Ann-Kathrin Hartung
Künslerische Leitung:
Eva Preckwinkel
Prozesskoordination:
Kunstschule Wunstorf e.V., Ulrike Coldewey