11.Brelingen

Brelingen: „Der Brunnen“

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Mitten in Brelingen steht ein Brunnen, munter vor sich hin plätschernd und hübsch anzusehen. Dieses Brunnen-Kunstwerk wurde von der Klasse 4b der Grundschule Brelingen unter der Leitung von der Lehrerin Karin Düerkop und der Künstlerin Sabine Glandorf gestaltet. Ein halbes Jahr haben sich die Kinder mit Kinderrechten und der Gestaltung des Kunstwerkes auseinandergesetzt.

Der kreativ-praktischen Phase ging eine theoretische voraus. Zunächst befassten sich die Kinder über zwei Wochen mit Hilfe einer Grundrechtefibel für Kinder mit grundlegenden Rechten in Form von Rollenspielen, Kurzreferaten und tauschten sich über ihre persönlichen Lebenssituationen aus. Sie hatten sogar die Gelegenheit, durch einen Besuch eines im Entwicklungsdienst tätigen Paares, Einblick in das Leben eines Kindes in Sierra Leone zu nehmen.

Aus den zehn wichtigsten Rechten der UNKinderrechtskonvention wählte sich jedes Kind eines und malte zunächst ein Bild dazu. Die praktische Arbeit begann. Sabine Glandorf gab dann schließlich Anfang Februar allgemeine Informationen über das gesamte Vorhaben. Jedes Kind entwarf zu seinem gemalten Kinderrecht ein Modell aus Ton. Nach einer intensiven Besprechung dieser Ergebnisse, überlegten die Kinder, wie aus so vielen Einzelmodellen ein gemeinsames Kunstwerk entstehen könnte. Gleichzeitig musste die Standortfrage geklärt werden. Den Kindern war es wichtig, im Ort einen Platz zu finden, zu dem möglichst viele Menschen einen Zugang haben und der gut sichtbar sein sollte. Nach einer Ortsbegehung und Erörterung mehrerer Möglichkeiten, waren sich die Kinder und schließlich auch der Ortsrat über den zukünftigen Standort des Kunstwerks einig. Es bot sich an, den bereits existierenden Brunnen umzugestalten. So entstand die Idee, die seitliche Holzfläche durch modellierte Betonelemente zu ersetzen.

Die Aufgabe der Kinder war jetzt, das dreidimensionale Modell aus Ton in ein Relief umzugestalten. Sie bekamen ein Blatt Papier in der Größe der Betontafeln und zeichneten formatausfüllend ihr Motiv. Um eine Vorstellung eines Reliefs zu bekommen, stellten sie eines aus Ton her. Mit diesen Vorkenntnissen ging es in die letzte Arbeitsphase. In mehreren Kleingruppen modellierten die Kinder ihr Relief mit farbigen Modellierbeton auf gleichfarbige Betontafeln. Nach etwa einer Woche konnten die Motive bunt gestaltet werden. Abschließend wurden die Tafeln gegen Witterungseinflüsse imprägniert. Bei sommerlichen Temperaturen fanden die letzen künstlerischen Arbeiten draußen im Garten der Künstlerin statt.

Für das Gesamtkunstwerk konnte der Metallgestalter Peter Asendorf gewonnen werden, der den Rahmen und die Kinderprofile aus Edelstahl und die Außenhaut des Brunnens aus Corten- Stahl geliefert hat. Die Auswahl der beiden Kinder Anastasia und Mirco für das Metallprofil fand über ein Losverfahren statt. Zum Eröffnungstermin kurz vor Beginn der Sommerferien, ermöglichte der Bauhof der Gemeinde Wedemark die Wiederinstandsetzung des Brunnens. Ein selbstgetexteter Rap von der Klasse 4b über die Rechte der Kinder eröffnete die Einweihung des Kunstwerks. Als das Kunstwerk enthüllt wurde, plätscherte das Wasser – welch eine schöne Überraschung!

Folgende Kinderrechte wurden auf den Betonplatten dargestellt:
Das Recht auf: Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Spiel und Freizeit, gewaltfreie Erziehung, Schutz im Krieg und auf der Flucht, Schutz vor wirtschaftliche Ausbeutung.

Alle an der Planung beteiligten Kinder und Erwachsenen waren sich im Anschluß einig: Die gemeinsame Arbeit an diesem Objekt hat viel Spaß gemacht!


Umsetzung: Grundschule Brelingen.
Anastasia Bessel, Jan Castens, Hanna Dumstorff, Kevin Hamann, Lennart Hansen, Nele Hasemann, Halka Hoffmann, Mirco Karpowitz, Noah Stein, Dafina Mustafa, Henrik Mensing, Estella Mattern, Clara Pieper, Jo-Anne Paggel, David Lasse Ranz Niek Schünemann, Lara Wienhöfer, Leon Wontorra
Standort: Brelingen, gegenüber dem Kulturverein „Brelinger Mitte“, Hauptstraße/Marktstraße
Pädagogische Begleitung: Karin Düerkopp
Künstlerische Leitung: Sabine Glandorf