7.Oegenbostel

Oegenbostel: „Der Spielturm“

2012-11-21-17.13.52

Auf den ersten Blick ein interessanter Turm! Er besteht aus einem großen Würfel, einem Fußball, einem etwas kleinerem Würfel, einer Weltkugel und wird gekrönt von einem Herz auf der Spitze.

Auf den zweiten Blick ein interessanter Turm, mit einer Menge Informationen und Symboliken zum Thema Kinderrechte! Wie das?

Nun, mal langsam und schön der Reihe nach.
Entstanden ist dieser Turm während des Wahlpflichtkurses Kunst der 10. Klassen an der Realschule Wedemark. Ein halbes Jahr lang trafen sich dort insgesamt 19 Schülerinnen und Schüler immer freitags mit ihrer Lehrerin Helga Ebeling und der Künstlerin Sabine Glandorf.
Als Einstieg in das Projekt fand im November 2011 ein Besuch der Ausstellung „Kleine Hände – Krummer Rücken“ zum Thema „Ausbeuterische Kinderarbeit“ in der Volksbank Mellendorf statt. Diese Ausstellung wurde von UNICEF organisiert und bot den Jugendlichen eine gute Grundlage für Diskussionen über die Rechte der Kinder. Weitere Recherchen und Überlegungen führten schließlich zu ersten Ideen, die zeichnerisch festgehalten wurden. Da das Kunstwerk aus Beton hergestellt werden sollte, bekamen die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des Werkstoffs Beton.
In acht Kleingruppen setzten sich die Jugendlichen intensiv mit jeweils einem Kinderrecht auseinander. Als Resultate dieser Arbeitsphase waren unterschiedliche, kleine Tonmodelle entstanden, die somit eine erste plastische Darstellung ihrer Ideen darstellten.
In einem nächsten Schritt versuchten die Schülerinnen und Schüler, die acht Modelle so miteinander zu verbinden, dass am Ende ein aussagekräftiges Kunstwerk entstehen würde. Dies war keine leichte Aufgabe.

Eines dieser Tonmodelle stellte einen Spielturm in fünf Teilen dar – das Recht auf Spiel und Freizeit. Dieses Modell bestimmten die Jugendlichen schließlich als den Korpus ihres Kunstwerkes. An diesen sollten nun die anderen Darstellungen montiert und integriert werden. Zudem entschieden sich die Schülerinnen und Schüler für die Verwendung von bunten und fröhlichen Farben bei der Gestaltung des Kunstwerkes. Auf diese Weise soll die Bedeutung des Spielturms zusätzlich unterstrichen werden. Und so finden sich nun auf den insgesamt fünf Ebenen des Turms die Kinderrechte der einzelnen Gruppen verteilt wieder, die wie folgt plastisch umgesetzt wurden:

Die unterste Ebene besteht aus einem großen grünen Würfel, auf dessen vier Seiten unterschiedliche Kinderrechte ihren Platz gefunden haben.

Das Recht auf Gleichheit – symbolisch wird dieses Recht in Form zweier Waagen dargestellt. Eine Waage ist im Gleichgewicht und steht für die Gleichheit. Die Zweite zeigt ein Ungleichgewicht, das symbolisch für die Gewichtung von arm und reich stehen soll.

Das Recht auf Schutz vor Krieg und auf Flucht – Ein Kind wird vor einem Panzer von einer Hand geschützt.

Auf der vierten Seite des untere Würfels ist ein Kind abgebildet, welches ein das Recht auf Bildung.

Das Herz auf dem Oberkörper symbolisiert das Recht auf elterlich Fürsorge.

Die zweite Ebene bildet ein großer Fußball, als Zeichen für das Recht auf Spiel und Freizeit.

Auf der dritten Ebene des Spielturms befindet sich ein weiterer Würfel. Hier ist noch einmal das Recht auf Bildung symbolisch durch ein Buch dargestellt. Mit Handabdrücken der Schülerinnen und Schüler wurden die verbleibenden Seiten des Würfels signiert.

Die Weltkugel ist als vierte Ebene zu sehen und steht für die globale Einheit der Kinderrechte.

Die fünfte und letzte Ebene ist ein rotes Herz, das zum einen das Recht auf elterliche Fürsorge symbolisiert und zum anderen als Zeichen der Liebe das Kunstwerk abschließend krönt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass wir eine tolle Zeit hatten. Das Arbeiten mit den Jugendlichen hat uns sehr viel Spaß bereitet. Durch viele interessante Ideen und die konzentrierte Umsetzung entstand dieses tolle Kunstwerk mit hoher Aussagekraft.


Umsetzung: Realschule Mellendorf.
Ailin Giesecke, Chaline Klinger, Shelley Mc Geown, Mira Rehren, Niko Holstein, Ronja Schwitalla, Daniel Feldhaus, Caren Glennemeier, Corinna Koch, Maximilian Rzeppa, Marc Leon Haller,
Jesica Hansen, Bianca Jüngling, Orhan Jusufi, Lukas Kirschner, Clemens Linne, Viktoria Margraf,
Nick Meyerhof, Ole Bredtmann
Standort: Oegenbostel, vor dem Gutshof Bestenbostel, Bestenbostler Straße
Pädagogische Begleitung: Helga Ebeling
Künstlerische Leitung: Sabine Glandorf