Station 3: Abbensen
„Zwiespalt“
Standort:
auf dem Gelände der Johanniskapelle in Abbensen, Alte Zollstraße/Vesbecker Weg
(Vielen Dank an die Kirchengemeinde für die Zurverfügungstellung dieses idealen Platzes.)
Beschreibung:
Dieses Kunstwerk steht für das UN-Kinderrecht das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung.
Mit der Konfirmandengruppe aus Helstorf/Abbensen entstand ein weiteres Denkmal auf der Straße der Kinderrechte in 2019 an der Johannis-Kapelle Abbensen. An einem ersten Termin wurden zusammen mit den Jugendlichen die Kinderrechte erörtert und diskutiert sowie erste Vorschläge zu Papier gebracht. Hier lief alles noch sehr „eckig“. Ein roter Faden musste gefunden werden. Wie sollte man ein Kinderrecht künstlerisch darstellen? Und: Sollten alle 10 Kinderrechte in dem zu entstehenden Werk Platz finden oder sollte man sich auf ein Recht konzentrieren?
Beim nächsten Treffen wurde darüber abgestimmt und die Gruppe entschied sich für die Darstellung eines der Kinderrechte. Gewählt wurde das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung. Hier setzte eine erneute Diskussion ein, da oft sehr wenig Zeit für Freizeitaktivitäten durch ein Zuviel an Hausaufgaben oder die Ganztagsschule bleibt. Andererseits bestünde natürlich auch ein Recht auf Bildung, wobei der Leistungsdruck und Bildungsstress gerade in Schulen europäischer Breitengrade sehr hoch wäre und Freizeit, Spiel und Erholung aus Sicht der Jugendlichen einfach zu kurz komme.
Nach einem herzhaften Mittagessen galt es nun, das Thema und die Ideen hierzu in 3D mittels Ton umzusetzen. Jeder einzelne war gefordert, seine Kreativität und sein Gedankengut in Tonmodellen auszudrücken. Hierbei entstand eine große Vielfalt von kleineren Arbeiten. In Laufe dieser kreativen Phase kristallisierten sich 2 Gruppen heraus, von denen die eine ein aufrecht stehendes Kind, offenen Blickes mit einem Ball in der Hand als größeres Tonmodell kreierte, und die andere Gruppe ein unter der Last von Büchern zusammengesunkenes gebeugtes Kind mit heruntergezogenen Mundwinkeln formte. Hierbei war es einfach fantastisch, mit welchem Elan und Eifer, mit welcher Euphorie die Figuren erarbeitet wurden und Stück um Stück entstanden.
Nachdem alle Ideen zum Thema in Ton geformt wurden, gab es nochmals eine Abstimmung und es wurden – welch Frage – die beiden großen Figuren gewählt, gerade auch weil diese die Gegensätze erklären, die zu Beginn des Themas zwischen den Jugendlichen bereits besprochen worden waren.
Nun ging es daran, das gesamte Projekt in Stein umzusetzen. Das Ziel war unter anderem, die bereits genial in den Tonmodellen umgesetzten Charaktere der Figuren 1 : 1 auf den Stein zu übertragen, ohne die Art und Weise der Darstellung der Jugendlichen durch die Umsetzung zu übertünchen. Unter anderem musste eine Möglichkeit gefunden werden, beide Figuren in einer verschmelzen zu lassen, und somit auch den Zusammenhang zwischen Wollen und Müssen einmal deutlicher werden zu lassen, genau wie die Abhängigkeit der Freizeit von dem Zuwenig an Zeit.
Zum Abschluss bleibt zu sagen, dass es in meinen „erwachsenen“ verkopften Vorstellungen mehr als erfrischend war, die Ideen der Jugendlichen entstehen und wachsen zu sehen. Es war schön, ein Kinderrecht in der Tiefe zu erarbeiten und auch dazu vorhandene Hindernisse in das Projekt einzubringen. Mein Dank gilt den Jugendlichen für die vielen idealistischen Ideen, die auch mir wieder den Blickwinkel erweitert haben sowie der Kirchengemeinde, auf deren Grund das Kinderrechtsobjekt errichtet werden durfte sowie an die vielen kleinen und großen Helfer, die die Umsetzung in der gesamten Art und Weise möglich gemacht haben.
Andree Woosmann
Idee und Umsetzung:
Konfirmandinnen und Konfirmanden der Kirchengemeinde Helstorf/Abbensen: Luca, Silas, Kilian, Pia, Marleen, Nick, Ron, Celine, Elias, Ben, Alexandra, Len, Jonathan, Thorben
Pädagogische Begleitung:
Volker Zaum, Andree Woosmann
Teamer:
Johanna Becker, Veit Burger, Marisa Kühn, Celine Muhsmann und Noah Stein
Künslerische Leitung:
Andree Woosmann
Prozesskoordination:
Kinder- und Jugendkunstschule Wedemark e.V., Torbjörn Johansen, Bernd Tschirch