6.Bennemühlen
Bennemühlen: „MetalliKi 5.10“
Im Oktober 2012 fand an der Berthold-Otto- Schule eine Projektwoche zum Thema „Kinderrechte mal 16“ statt, in der jede Klasse zu jeweils einem Kinderrecht ihrer Wahl ein Modell erarbeitet hat.
Klasse 1-4 entschied sich für das Recht auf Bildung.
Die Schülerinnen und Schüler haben in der Auseinandersetzung erkannt, dass z.B. Kinderarbeit, schlechte Ernährung, ein fehlendes Zuhause sowie mangelndes Geld dazu führen, keine Schulbildung zu erhalten. Ihre Schlussfolgerung war demzufolge, dass alle Kinder der Welt dies als Basis für das Lernen brauchen. Diese Basis stellten sie im Sockel (als Weltkugel) ihrer Skulptur dar.
Wichtig war auch, dass Bildung sich nicht nur in der Schule frei nach ihren Wünschen und ihrem Vermögen entwickeln soll, sondern auch in der Freizeit z. B. im musisch/künstlerischen und/oder sportlichen Bereich stattfindet. Außerdem sollen Mädchen und Jungen gleichberechtigt lernen dürfen.
Klasse 5 wählte das Kinderrecht Schutz im Krieg und auf der Flucht aus.
Zu Beginn der Woche lud die Klasse die Mutter eines Schülers ein, die eindrucksvoll und sehr persönlich von der Flucht ihrer Familie aus dem Kosovo während des Balkankrieges erzählte.
Die Flucht erfolgte über Monate mit einem Auto, welches der Familie und ihren drei kleinen Kindern als Unterschlupfmöglichkeit und „Wohnung“ diente.
Die Fluchtgeschichte mit dem Auto war für die Schülerinnen und Schüler sehr eindrücklich und blieb durchweg Thema bei der Arbeit und der Gestaltung ihres Entwurfes. Die Schülerinnen und Schüler haben Bilder von der Erzählung gemalt und sich überlegt, was den Kindern im Krieg Schutz gibt. Das waren Häuser, Autos, Bunker, usw. Herausgekommen ist ein „Nettes Land“, in dem Kinder Schutz und herzliche Aufnahme finden.
Klasse 6/7 entschied sich für das Recht auf Spiel und Freizeit mit dem Schwerpunkt „Freizeit“.
Zur Modellgestaltung wurde eine Weltkarte als „Grundlage“ gewählt. Auf dieser Weltkarte wurden Kinderfiguren aufgestellt. Der zentrale Punkt ist ein Wegweiser. Er hilft bei der Entscheidungsfindung, wie man seine Freizeit gestalten will, z.B. mit Fußball spielen, Kajak fahren, Lesen oder „Chillen“. Außerdem weist er darauf hin, dass Kinder das Recht darauf haben, aus der Vielfalt der Freizeitgestaltungsmöglichkeiten zu wählen und in welche Richtung sie sich orientieren wollen.
Klasse 8 setzte sich intensiv mit dem Recht auf Achtung des Privatlebens und ihrer Würde auseinander.
Als Endergebnis ihrer Auseinandersetzung mit dem Themenschwerpunkt entwickelten sie ein Herzmodell. Wichtig sind die schützenden Hände vor dem Herzen. An dem Herz hängen die Gegenstände, die für die Schülerinnen und Schüler echte Herzensangelegenheiten symbolisieren wie z.B.: Handy, das eigene Zimmer, Briefe oder Facebook. Die Gestik der einen Hand (mit der Handinnenfläche nach außen) signalisiert deutlich: STOPP-PRIVAT! , um das, was ihnen am Herzen liegt (die andere Hand liegt auf dem Herzen), zu schützen.
Klasse 9 wählte das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung aus.
Es entstand ein Mobile aus Pappmachee, welches die Gewaltformen vereint: Die aufgelegte Hand symbolisiert tätliche Übergriffe wie sexuelle Gewalt und „betatscht werden“, der Knüppel verdeutlicht massive körperliche Gewalt, und das Stopp-Schild steht klar für: „Stoppt die Gewalt!“
Die größte Herausforderung ergab sich dann für den Künstler Fred Ahrens, der nun fünf Objekte in einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen musste.
Seine ständige Präsenz half den Schülerinnen und Schülern beim Strukturieren und Fokussieren auf das Bedeutsame in Bezug auf das Thema. Außerdem bekamen sie dadurch einen Blick auf das technisch Umsetzbare.
Gleichzeitig erhielt der Künstler Einsicht in die Gedanken und Gefühle der Schülerinnen und Schüler zum jeweiligen Kinderrecht, und was für sie konkret wichtig an ihrem Modell war, damit er dies in seine Arbeit einfließen lassen konnte.
Meike Ahrendt und Helga Wolter