Kinderrechte mal 16

10 Kinderrechte + 16 Kunstwerke + 16 Ortschaften +
16 Künstler + 14 Schulen + 3 Kirchengemeinden + 11 Ortsräte
= eine Gemeinde für Kinderrechte

Mit seinem über einen Zeitraum von drei Jahren angelegten Projekt „Kinderrechte mal 16“ führt der „Arbeitskreis Kinderrechte Wedemark“ seine Arbeit zur Bekanntmachung und Verankerung der Kinderrechte in der Wedemark weiter fort. Nach der bundesweit sehr beachteten „Straße der Kinderrechte“ in Wedemark-Mellendorf und mit dem Gewinn des „UNICEF-Botschafter Preises 2009“ initiierte der Arbeitskreis das Projekt „Kinderrechte mal 16“ mit dem Ziel, in allen 16 Ortschaften der Gemeinde Wedemark je ein Kinderrechtskunstwerk im öffentlichen Raum zu schaffen.

Die Ideen, Planungen, Konstruktionen und der Bau der Kunstwerke wurden weitgehend in die Hände von Kindern und Jugendlichen gelegt, die hierbei von den Künstlern der Kinder- und Jugendkunstschule Wedemark künstlerisch und handwerklich angeleitet sowie von ihren Lehrern und Betreuern pädagogisch begleitet wurden. Auch wurde das Projekt von den jeweiligen Ortsgemeinschaften von Verwaltung und Politik mitgetragen. Kurz: Ein Projekt, an dem viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Wedemark beteiligt waren.

So wurde das Projekt in allen Schulen der Gemeinde Wedemark, den Kirchengemeinden, in der Gemeindeverwaltung, in den elf Ortsräten sowie in verschiedenen Vereinen vorgestellt. Die Resonanz war überwältigend; alle zeigten sich von der Idee angetan und die Bereitschaft zur Teilnahme war sofort gegeben. Manche Ortsräte sahen in den entstehenden Kinderrechtskunstwerken eine Aufwertung ihres Ortes und überlegten gleich eine weiterführende Gestaltung der Flächen. Verschönerungsvereine wurden miteinbezogen und es wurde eine alle Kunstwerke verbindende Fahrradroute geplant.

Im November 2011 startete das Projekt „Kinderrechte mal 16“ mit einer Ausstellung zum Thema „Kleine Hände – Krummer Rücken“ mit dem Fokus auf ausbeuterische Kinderarbeit. Im Rahmen dieser Ausstellung präsentierten die Musiker Felix Fleischmann und Marius Lürig das eigens für dieses Projekt von ihnen komponierte und getextete Kinderrechts- Lied „Du hast Recht“.

Sofort nach dieser Auftaktveranstaltung begannen die Einrichtungen nach und nach mit der Erstellung ihrer Kinderrechtskunstwerke. Dabei bildeten die Kinderrechte den Mittelpunkt.

Nach einer theoretischen Einführung in die Kinderrechte und anschließenden Diskussionen entwickelten die Kinder und Jugendlichen die vielfältigsten Ideen zu den Kunstwerken. Es entstanden die ersten Skizzen, Modelle wurden unter anderem aus Ton, Pappmaché und Draht modelliert.

Viele tolle Ideen entstanden dabei, aber leider konnten nicht alle ausgeführt werden. Entweder gab es große Schwierigkeiten bei der Übertragung des Modells in das Kunstwerk oder der Werkstoff war nicht für den öffentlichen Raum geeignet.

Jetzt kam die ganze Palette des künstlerischen Gestaltens zum Einsatz: Edelstahlrohre wurden kunstvoll zusammengeschweißt, Sandsteine mit Beitel, Stecheisen und Knüpfel bearbeitet, Keramikfiguren wurden modelliert, verschiedenfarbige Fliesen wurden zerschlagen und anschließend liebevoll zu einer neuen Mosaikhaut zusammengesetzt, Solarelemente wurden eingesetzt, Betonformen gegossen, geformt und anschließend bemalt, Formen wurden in Holz geschnitzt, Metalltafeln gestaltet, es wurde fotografiert und noch einiges mehr. Dies geschah im Unterricht, in Projektwochen, in halbjährigen Förderunterrichten und Wahlpflichtkursen, in einer Kunstwoche im Atelier einer Künstlerin, nach der Schule, an Wochenenden und auch in den Ferien.

Nach der Fertigstellung wurde jedes Kunstwerk feierlich eingeweiht. Der Gemeindebürgermeister und die Ortsbürgermeister sprachen Grußworte, die Schülerinnen und Schüler stellten ihr Kunstwerk − unterstützt vom jeweiligen Künstler und Lehrer − der Öffentlichkeit vor und zum Schluss konnte bei einem kleinen Imbiss auf die gelungene Arbeit zurückgeblickt werden. Einige Tage später konnte der große Erfolg in der hiesigen Presse nachgelesen werden.

Bernd Tschirch
im Namen des Arbeitskreises Kinderrechte Wedemark