2.Meitze

Meitze: „Die Blaue Pagode“

2013-09-05-20.14.06

Zunächst war man sich in der ersten Besprechungsrunde einig: Bei uns werden die Kinderrechte weitestgehend beachtet. Und bei der Reise um die Welt, verbunden mit der Frage, wo diese Rechte missachtet werden, fiel das aktuellste Vergehen ein: In Syrien setzen die Soldaten Kinder als Schutzschild auf ihre Panzer, um von der Gegenseite nicht angegriffen zu werden. Aber versklavte Kinder für den Sextourismus und Kinderarbeit holten das Thema schnell wieder zurück. Niemand kann beim Kauf eines Produktes sicher sein, nicht doch indirekt Kinderarbeit zu fördern und somit gegen die Kinderrechte zu verstoßen. Die Mellendorfer Pfadfinder waren sich schnell einig, dass es wichtig sei, allgemein und da insbesondere Erwachsene darauf hinzuweisen, dass es die UN-Kinderrechte gibt und dass auf deren Einhaltung zu pochen sei.

Ein ganzes Wochenende lang wurden Gedanken ausgetauscht, Skizzen mit Bleistift auf Papier gezeichnet und in Ton modelliert. Daraus formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen ersten Entwurf.

Aus einem im Innern dunklen Iglu als schützendem Dach, das den Schutz durch die Kinderrechte symbolisieren soll, wurde schnell ein Tempel oder eine Pagode, deren lichtes Inneres in „Kinderdimensionen“ auf den Schutzcharakter der Rechte verweist. Um dieses Motiv noch zu doppeln, sollte im Inneren ein sich als schützende Hand auftuender Sessel eingebaut werden, dessen Rückenlehne eine Wand bildet, die sich zwischen zwei Säulen aufspannt. Das wiederum ergibt die Möglichkeit, auf der Rückseite der kleinen Pagode weitere Hinweise auf die Kinderrechte zu geben. Die Haut des Objektes sollte mit unzähligen Mosaiksteinchen überzogen werden, in die sich Symbole dazu einarbeiten lassen.

Der Bau der kleinen Pagode vollzog sich in mehreren Etappen, die nicht zuletzt dem langen Winter geschuldet waren. In das Fundament wurden Köcher eingelassen, die die vier Säulenenden aufnehmen sollten. Darauf wurde eine aufwendige Schalform aufgebaut, die als Gussform für die vier Säulen und das Gebälk dienen sollte. Daneben wurde eine kleine Schalform aufgestellt, die wie zwei Bögen eines Kreuzrippengewölbes aussahen. Diese Form sollte später das lichte Dach der kleinen Pagode bilden. Nachdem der Beton ausgehärtet war, konnte die Dachform auf das Gebälk gesetzt werden. Zwischen zwei Säulen wurde eine Mauer eingesetzt, die gleichzeitig die Rückenlehne des Sitzes im Inneren bildet. Zu guter Letzt konnte die Pagode mit Mosaik versehen werden, damit sie viele Jahre auf die Existenz der Kinderrechte und darauf, dass Menschen darauf achtgeben müssen, verweisen kann.

Frank Plorin


Umsetzung: Pfadfinder der Katholischen Gemeinde St. Maria Immaculata Mellendorf
Malte Paulmann, Lorenz Burgard, Julia Dierksen, Jannes Haedge, Isabel Hapke,
Yvonne Kayser, Felix Kleemiß, Max Pawlack, Alexandra Schaefer, Marieke Scheifler,
Luise Tauermann, Ruben Vogel, Fredrik Weiner
Standort: Meitze, Spielplatz, Dorfstraße
Pädagogische Begleitung: Alexander Bock und Yvonne Kayser
Künstlerische Leitung: Frank Plorin und Olaf Heinrich