12.Resse

Resse: „Die Schlange“

2013-06-17-12.36.23

Die Beteiligten in Resse, Herr Behrens von der Grundschule Resse und Frau Junker von der Kapernaum- Kirchengemeinde, waren sich schnell einig: In Anbetracht des ausgewählten Standortes in unmittelbarer Nähe zum Jugendraum, zum Gemeindehaus und zum Kindergarten schien es sinnig, das Kinderrecht auf Freizeit, Spiel und Erholung in den Mittelpunkt der Betrachtung zu rücken. Und genau das taten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4.
Sie fertigten phantasievolle Entwürfe zur Gestaltung von Spieltischen und Sitzgelegenheiten, die es erlauben sollten, sich in einer Gruppe zum (Brett-) Spielen einzufinden. Dort um-kreisten zum Beispiel ein Ensemble aus Krebs- und Krakenstühlen einen Muscheltisch, einige zeichneten Stühle und Tische in Blütenform, andere Schlangen und Drachen, die die Spieltische umkreisten.
Und genau hier sah Frank Plorin, der künstlerische Pate des Projekts, den Schlüssel zur Gestaltung der Skulptur. Wie wäre es, wenn die Schlange den Spieltisch umkreisen und dabei beginnen würde, in ihn zu beißen. Und zwar dergestalt, dass jeder sieht, wie dieses Ungetier das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung angreift, damit jedoch nicht weit kommt. Plorin erstellte eine Zeichnung und schrieb den Schülern einen Brief, in dem er den Entwurf erläuterte. In einer Morgenrunde in der Grundschule stellte er dann allen Schülern den Entwurf vor und gemeinsam ging man der Frage nach, was denn das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung bedrohen könne. Schnell waren die Schülerinnen und Schüler sich einig, dass Kinder, die am Tag bis zu zwölf Stunden arbeiten müssen oder lange Fußmärsche als Kindersoldaten zu absolvieren haben, viel zu müde seien, um am Abend noch spielen zu können. Deshalb sollte die Haut der Schlange mit den Symbolen dieser Hindernisse verziert werden: Spaten, Hammer und ein Gewehr sollten auf dem Rücken des Tieres abgebildet werden.

Der Bau der Skulptur begann mit dem Aushub des Fundamentes, bei dem eine Gruppe von Konfirmanden der Kapernaum-Kirchengemeinde nicht nur tatkräftig anpackte. Die Jungs und Mädchen erprobten auch die Maße der geplanten Skulptur; immerhin hatte diese funktionale und ergonomische Bedingungen zu erfüllen.

Nach dem Guss des Fundamentes waren dann wieder die Grundschüler gefragt. In allen Phasen des Baues waren sie beteiligt. Sie vermauerten hunderte von Kalksandsteinen, modellierten daraus einen Schlangenkopf mit geöffnetem Maul und die darin enthaltenen Giftzähne. Anschließend wurde alles verputzt. Nachdem der erste Bauabschnitt beendet war, machten sich die Schüler gemeinsam mit Frank Plorin und seiner Kollegin Karin Hahne daran, die Betonskulptur mit einer Haut aus Mosaiksteinen zu versehen. Von diesen waren ca. 8.000 zu setzen und zu verfugen, um die Schlange dauerhaft vor Frost und Wasser zu schützen.


Umsetzung: Grundschule Resse (Klasse 1a mit der Klassenlehrerin Elke Scharnofske, Klasse 1b mit der Klassenlehrerin Rosemarie Behrens,  Klasse 2a mit der Klassenlehrerin Katrin Bleschke, Klasse 2b mit der Klassenlehrerin Viola Doschiri, Klasse3 mit der Klassenlehrerin Claudia Weidenbruch, Klasse4 mit der Klassenlehrerin Susanne Mau)
Ev. Luth. Kirchengemeinde Resse (Pauline Becker, Nico Wolf, Paul Lieke, Jonas Meyer, Sönke van Stigt, Maximilian Haller)
Standort: Resse, vor der Kirche/neben dem Jugendtreff/hinter dem MOORiZ, Martin-Luther-Str. 10
Pädagogische Begleitung: Gunhild Junker und Werner Behrens
Künstlerische Leitung: Frank Plorin